Revier-Vorstellung von Peter Ohl
Teil 3: Der Bostalsee
Der Bostalsee liegt im nördlichen Saarland im Gemeindegebiet von Nohfelden und ist ein Stausee, der 1979 durch den Stau der beiden Bäche Bos und Dämelbach entstanden ist.

Satellitenbild des Bostalsee © 2016 Google
Die Größe seiner Oberfläche beträgt ca. 1,2km² und die Wassertiefe liegt bei 18m. Er ist damit der größte künstliche Freizeitsee im südwestdeutschen Raum.
Der Pfeil zeigt auf die Seglerbasis des Landesverbandes LVSS mit ihren Steganlagen. Dort ist immer genügend Platz, um die Boote für die Regatta fertig zu machen und das Auto oder Wohnmobil zu parken.
Der LVSS besteht aus elf Vereinen, deren Reviere im Saarland und in der Lothringischen Seenplatte liegen. Für die in den Vereinen des LVSS organisierten Segler steht die Seglerbasis gegen eine Gebühr die ganze Saison über zur Verfügung, alle anderen müssen im Kreishafen einen Liegeplatz finden.
Auf dem Bostalsee ist immer was los. Mitten in der Woche sieht man hier mehr Segel auf dem Wasser als in vielen anderen Revieren am Wochenende. Auch die Segelschulen sind mit ihren Booten immer auf dem Wasser, egal ob jetzt Wind weht oder nicht. Mit dem Wind ist das hier so eine Sache: Die Beaufortskala ist die gleiche wie auf anderen Revieren auch, aber hier gibt es zwei Bereiche, in denen man fast immer mit 180°-Drehern rechnen muß. Bei mittleren Winden, wenn man auf der hohen Kante sitzt und die Fahrt so richtig Spaß macht, sollte man auch ständig das Wasser beobachten, denn hier können wie aus dem Nichts starke Böen einfallen und Jollensegler regelrecht umhauen. So sind hier schon ganze Regattafelder durchgekentert. Eine ähnliche Erfahrung machten wir bei der Ranglistenregatta 2010, als eine Böe drei Boote aus unserem Feld zum Durchkentern brachte. Dieses Malheur ist den betroffenen Crews nicht so in der Erinnerung geblieben wie die erste Erfahrung mit der automatischen Rettungsweste. Davon wird heute noch erzählt.
Der Pfeil zeigt auf die Seglerbasis des Landesverbandes LVSS mit ihren Steganlagen. Dort ist immer genügend Platz, um die Boote für die Regatta fertig zu machen und das Auto oder Wohnmobil zu parken.
Der LVSS besteht aus elf Vereinen, deren Reviere im Saarland und in der Lothringischen Seenplatte liegen. Für die in den Vereinen des LVSS organisierten Segler steht die Seglerbasis gegen eine Gebühr die ganze Saison über zur Verfügung, alle anderen müssen im Kreishafen einen Liegeplatz finden.
Auf dem Bostalsee ist immer was los. Mitten in der Woche sieht man hier mehr Segel auf dem Wasser als in vielen anderen Revieren am Wochenende. Auch die Segelschulen sind mit ihren Booten immer auf dem Wasser, egal ob jetzt Wind weht oder nicht. Mit dem Wind ist das hier so eine Sache: Die Beaufortskala ist die gleiche wie auf anderen Revieren auch, aber hier gibt es zwei Bereiche, in denen man fast immer mit 180°-Drehern rechnen muß. Bei mittleren Winden, wenn man auf der hohen Kante sitzt und die Fahrt so richtig Spaß macht, sollte man auch ständig das Wasser beobachten, denn hier können wie aus dem Nichts starke Böen einfallen und Jollensegler regelrecht umhauen. So sind hier schon ganze Regattafelder durchgekentert. Eine ähnliche Erfahrung machten wir bei der Ranglistenregatta 2010, als eine Böe drei Boote aus unserem Feld zum Durchkentern brachte. Dieses Malheur ist den betroffenen Crews nicht so in der Erinnerung geblieben wie die erste Erfahrung mit der automatischen Rettungsweste. Davon wird heute noch erzählt.
Wegen seiner relativ großen nutzbaren Wasserfläche findet auf dem See fast jedes Wochenende eine Regatta mit zum Teil internationaler Beteiligung statt. Die übrigen Segler müssen sich dann eben etwas vorsehen und aus bestimmten Bereichen fernhalten. Meistens klappt das auch.
Das alles gäbe es nicht, hätte nicht Anfang der 1970er Jahre der Landrat des Kreises St. Wendel und spätere saarländische Ministerpräsident Werner Zeyer die Idee mit dem Stausee gehabt, um die touristische Infrastruktur im Nordsaarland zu stärken. Aus dem Projekt, das 1979 abgeschlossen werden konnte, wurde ein Volltreffer und an einem Sommerwochenende hat man den Eindruck, das halbe Saarland ist hier. Auf dem See ist richtig was los und die Vorfahrtregeln unter den Seglern finden ständig Anwendung. Leider sind einige der Segler, die ihr Sieben-Meter-Boot mit Radsteuerung und heraushängenden Fendern durch den Verkehr manövrieren, der Meinung, daß für sie das Recht des Stärkeren gilt.
Der Betrieb auf dem See, man ist ja selbst ein Teil davon, trübt in keiner Weise den Spaß am Segeln. Was richtig nervt, ist an sonnigen Wochenenden die überlaute Musik aus riesigen Boxen am Strandbad. Die hört man überall, auch in dem gut angenommenen neuen Ferienpark am Seeufer zwischen Gonnesweiler und Eckelhausen, der vom Wasser her aussieht wie ein Containerterminal.
Das alles gäbe es nicht, hätte nicht Anfang der 1970er Jahre der Landrat des Kreises St. Wendel und spätere saarländische Ministerpräsident Werner Zeyer die Idee mit dem Stausee gehabt, um die touristische Infrastruktur im Nordsaarland zu stärken. Aus dem Projekt, das 1979 abgeschlossen werden konnte, wurde ein Volltreffer und an einem Sommerwochenende hat man den Eindruck, das halbe Saarland ist hier. Auf dem See ist richtig was los und die Vorfahrtregeln unter den Seglern finden ständig Anwendung. Leider sind einige der Segler, die ihr Sieben-Meter-Boot mit Radsteuerung und heraushängenden Fendern durch den Verkehr manövrieren, der Meinung, daß für sie das Recht des Stärkeren gilt.
Der Betrieb auf dem See, man ist ja selbst ein Teil davon, trübt in keiner Weise den Spaß am Segeln. Was richtig nervt, ist an sonnigen Wochenenden die überlaute Musik aus riesigen Boxen am Strandbad. Die hört man überall, auch in dem gut angenommenen neuen Ferienpark am Seeufer zwischen Gonnesweiler und Eckelhausen, der vom Wasser her aussieht wie ein Containerterminal.

Und hier sieht man einen Teil der Ferienhäuser des Centerparks. 500 solcher Häuser wurden von einem französischen Unternehmen mit verschiedenen öffentlichen Trägern für rund 130 Millionen Euro gebaut. Das Saarland finanzierte einen Teil der Summe vor.
Hier ist längst eine Freizeitindustrie entstanden, die den See immer kleiner werden lässt. Wer auf unserer Homepage die Geschichte von Marilyn auf der Ostsee gelesen hat, wird verstehen, warum ich so begeistert bin von Wasser bis zum Horizont.
Hier ist längst eine Freizeitindustrie entstanden, die den See immer kleiner werden lässt. Wer auf unserer Homepage die Geschichte von Marilyn auf der Ostsee gelesen hat, wird verstehen, warum ich so begeistert bin von Wasser bis zum Horizont.
Foto: Ohl
Nach Ende der Saison ist der Wasserspiegel abgesenkt worden, um die Steganlagen im Kreishafen und an der Seglerbasis erweitern und teilweise erneuern zu können. Wann die neue Saison beginnen kann, werden wir sehen. Zurzeit ist alles eine große Baustelle und die Arbeiten an den Steganlagen sind keine einfache Sache.
Wenn alles fertig ist, müssen die Bos und der Dämelbach rechtzeitig Hochwasser führen, um den See wieder auf 400m über NN anzustauen.
Wenn alles fertig ist, müssen die Bos und der Dämelbach rechtzeitig Hochwasser führen, um den See wieder auf 400m über NN anzustauen.

Hier sieht man das Regattahaus der Seglerbasis mit Funktionsräumen und einem Restaurant. Leider gab es in der abgelaufenen Saison nichts, keinen Kaffee aus großen Tassen, keinen selbst gebackenen Kuchen, nichts. Moni, die Pächterin, fühlte sich alt genug, um endlich Feierabend zu machen. Nicht nur die Kaffeesegler hoffen, daß wieder ein Pächter gefunden wird, der den Betrieb hier weiterführt.
Er ist fast so wichtig wie genügend Wasser im See: der Service mit Kaffee, Kuchen und etwas Gespräch.
Er ist fast so wichtig wie genügend Wasser im See: der Service mit Kaffee, Kuchen und etwas Gespräch.

Das ist der ca. 500m lange Staudamm. Er ist Teil des 6,8km langen Wanderweges und des 7,2 km langen Radwanderweges. Das angestaute Wasser wird in geringem Umfang zur Stromerzeugung genutzt, um damit den Rundweg zu beleuchten.
Auf dem Foto ist der Wasserspiegel wegen der beschriebenen Baumaßnahmen bereits stark abgesenkt. Ablaufen lassen geht schnell.
Auf dem Foto ist der Wasserspiegel wegen der beschriebenen Baumaßnahmen bereits stark abgesenkt. Ablaufen lassen geht schnell.

Noch ein Eingriff in die Natur. Das Gebäude, von dem man hier nur die Hälfte sieht, nennt sich SEEZEITLODGE und soll 2017 in Betrieb gehen. Toll. Es fehlt nur noch der Bug mit Kußmund, ein kurzes Heck und fertig ist das Kreuzfahrtschiff, das hier liegt wie die Arche Noah auf dem Ararat.
Die vielen Wanderer auf dem Rundweg staunen schon jetzt über die vielen Käfige nebeneinander und übereinander. So sieht also ein Bauwerk aus, in dem Menschen gehalten werden und die dafür auch noch bezahlt haben.
Die vielen Wanderer auf dem Rundweg staunen schon jetzt über die vielen Käfige nebeneinander und übereinander. So sieht also ein Bauwerk aus, in dem Menschen gehalten werden und die dafür auch noch bezahlt haben.